Rückblick

Vor fast vier Jahren habe ich begonnen, den Sachsenwald fotografisch zu entdecken. Aus dieser Arbeit sind mehrere gut besuchte Fotoausstellungen, ein Ausstellungskatalog und zwei Jahreskalender entstanden. Auf Workshops, Vorträgen, Vernissagen und zufälligen Begegnungen, online wie auch im richtigen Leben, habe ich viele Menschen kennengelernt, die meine Liebe zum Sachsenwald teilen. Als Fotograf habe ich aus dieser Interaktion einen großen Teil meiner Motivation erhalten.

Hierfür bedanke ich mich bei allen Menschen, Firmen, Organisationen und Medien, die mich in diesem Projekt unterstützt haben.

Vernissage in der Otto-von-Bismarck-Stiftung

Ausblick

Auch wenn ich auf meinen Streifzügen durch den Sachsenwald immer wieder neue und fotogene Bäume entdecke, die als besondere Solitäre in ihrer Umgebung hervorstechen, so glaube ich trotzdem, dass ich meine Geschichte zu den alten Bäumen im Großen und Ganzen auserzählt habe.

Vor diesem Hintergrund habe ich in meine alte Arbeitsliste geschaut, welche Themen und Motive im Sachsenwald noch zu erarbeiten sind. Dabei fiel meine Wahl auf die Forstorte des Sachsenwaldes, deren alte Namen leider zunehmend in Vergessenheit geraten.

Die Forstorte des Sachsenwaldes

Bis auf wenige kleine Exklaven von Aumühle ist der Sachsenwald ein gemeindefreies Gebiet. Zur eindeutigen Ortsbestimmung wurde der Sachsenwald von Bismarcks Förstern in sogenannte Jagen eingeteilt, die heute noch aktuell sind und als Abteilungen bezeichnet werden. Diese Waldstücke sind einfach durchnumeriert und werden insbesondere bei der Bewirtschaftung des Waldes verwendet. Wer also heute den Förster nach einem bestimmten Ort im Sachsenwald fragt, bekommt in der Regel eine Nummer genannt. So liegt zum Beispiel die Abteilung 276 im Forstort Kleiner Ochsenbek.

Diese Abteilungssystem mit seinen Nummern ist zwar für den Förster effizient, aber für normale Waldbesucher wenig hilfreich, denn: Das Landesvermessungsamt gibt die amtliche Sachsenwaldkarte 1:25.000 mit ihren Jagen und Forstorten leider nicht mehr heraus.

Das ist doppelt schade, denn so geraten auch die historischen Forstorte, wie z.B. Witzhaver Viert, Baukamp oder Fahrenhorst in Vergessenheit. In den heute üblichen Onlinekarten von Google, OpenStreetMap und Komoot fehlen diese Angaben leider vollständig.

 

Leider nicht mehr erhältlich: Sachsenwaldkarte des Landesvermessungsamtes

Mit meinem neuen Projekt „Die Forstorte des Sachsenwaldes“  will ich die historischen Forstorte – ich habe übrigens bisher 86 gezählt – wieder in Erinnerung rufen und sie in kleinen Bilderserien fotografisch porträtieren. Dazu wird es kurze und interessante Informationen zu dem porträtierten Waldstück geben. So wird in lockerer Reihenfolge ein Bilderatlas des Sachsenwaldes entstehen, der dann natürlich auch das Thema meiner nächsten Sachsenwaldkalender sein wird.  

Fotofreunde werden bemerken, dass meine Fotografien in diesem Projekt anders sein werden. Während ich bisher auf einen Baum oder eine Baumgruppe fokussiert habe, werde ich zukünftig einen weiten und ganzheitlichen Blick in den Wald werfen. Was bisher eher Hintergrund war, wird jetzt zum Motiv. Auf die besonderen fotografischen Herausforderungen dieses Wechsels werde ich in den Beiträgen zur Waldfotografie eingehen.

Der Baukamp

Am Beispiel dieses Forstortes, aus dem übrigens auch das Titelbild dieses Artikels stammt, möchte ich mein zukünftiges Thema illustrieren.

Der Kartenausschnitt zeigt die Lage des ca. 130 ha großen Baukamps, der nördlich der Schwarzen Au zwischen Friedrichsruh und Aumühle liegt, Die meisten Spaziergänger werden dieses Waldgebiet kennen. Wer vom Aumühler Mühlenteich mit seinen Restaurants in den Sachsenwald geht, kommt am Lokschuppen vorbei an die Brücke über die Schwarze Au. Dort bieten sich drei Wege an: Nach links geht es am Ufer von Schwarze Au und Mühlenteich entlang. Allerdings ist zur Zeit die Mühlenbrücke bei der Fürst-Bismarck-Mühle gesperrt, so dass eine Umrundung des Mühlenteiches nicht möglich ist. Wer sich rechts hält, spaziert auf der „Sachsenwaldpromenade“ zum Garten der Schmetterlinge am Schloss Friedrichsruh, wo nicht nur exotische Schmetterlinge, sondern auch Kaffee und Kuchen warten. Wer geradeaus in den Wald geht, kann den Sachsenwaldrundwanderweg Nr. 2 nach Friedrichsruh und wieder zurück wandern.

Besonders charakterisch für den Baukaump sind seine Buchenbestände, die abfallenden Waldhänge zur Schwarzen Au und natürlich die Erlenbrüche der Schwarzen Au. Die Schwarze Au mit ihren Uferbereichen ist übrigens ein besonders geschütztes Flora-Fauna-Habitat nach der Europäischen FFH-Richtlnie. Die Auswahl der folgenden Bilder zeigt, dass der Baukamp zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel für Wanderungen und Spaziergänge ist.

Der Schlossteich in Friedrichsruh am Garten der Schmetterlinge

Der Schlossteich in Friedrichsruh am Garten der Schmetterlinge

Die winterliche Schwarze Au im Baukamp

Der Aumühler Mühlenteich im Winter

Das erste Grün im Erlenbruch der Schwarzen Au

Die Hänge des Baukamps

Die Lindenallee trennt den Baukamp vom Forstort Fahrenhorst

Auf dem Sachsenwaldrundwanderweg Nr. 2