Wo der Wald auf Wasser trifft – unter diesem Motto steht der Sachsenwaldkalender 2024, der jetzt fertig ist. Leider etwas spät, aber die Ausstellung und Urlaub haben meinen Zeitplan in diesem Herbst etwas eng gemacht, und ich betreibe das ganze ja nur als Hobby aus Leidenschaft. Auch in diesem Jahr ist der Kalender im beeindruckenden DIN A2-Querformat, so dass der Sachsenwald gut an der Wand zur Geltung kommt.

Der Kalender wird ab Kalenderwoche 43 in ausgewählten Buchhandlungen um den Sachsenwald zum Preis von 36 Euro verfügbar sein. Er kann auch per E-Mail (mail@sachsenwaldblog.de) zum Preis von 36 Euro zzgl. 7 Euro Versand bestellt werden.

Wo der Wald auf Wasser trifft

Der Sachsenwald ist außerordentlich wasserreich. Im Nordwesten wird er von den steil abfallenden Wänden des Billetals begrenzt und von Ost nach West von der Schwarzen Au durchflossen, die bei Aumühle in die Bille mündet. Ochsenbek, Süsterbek und Kammerbek entwässern das größte zusammenhängende Waldgebiet Schleswig-Holsteins zur Schwarzen Au. Diese kleinen Bäche speisen sich aus ungezählten Gräben, die den einst moorigen Sachsenwald durchziehen. Ein paar Teiche an Schwarzer Au und Kammerbek erinnern noch an die Zeit, als die Schwarze Au noch mehrere Mühlen, Sägewerke und Kupferhämmer getrieben hat. Die untenstehende Karte zeigt, wo diese Wasserläufe durch den Sachsenwald fließen.

Dieses Zusammentreffen von Wasser und Wald ist in mehrfacher Hinsicht von großem Wert. Zunächst schützt der Wasserreichtum den Wald vor den Folgen des Klimawandels. Die Struktur kann das Wasser der zunehmenden Starkregenereignisse gut speichern und den Wald so über die Hitzeperioden helfen. Allerdings trägt der Wasserverbrauch Hamburgs auch im Sachsenwald zur Absenkung des Grundwasserspiegels bei, und die im Sachsenwald häufig anzutreffende Fichte verliert in durchnässten Böden ihre Standfestigkeit, was sie für die ebenfalls zunehmenden Orkane anfällig macht. Dieses Beipiel zeigt, wie wichtig ein ganzheitliches Wassermanagement ist, um die Funktionalität unserer Wälder auch unter zukünftigen Bedingungen sicherzustellen.

Das gilt umso mehr, als die Wasserläufe des Sachsenwaldes wertvolle Lebensräume sind, die zu Recht unter gesetzlichem Schutz stehen. So ist das Billetal zwischen Kuddewörde und Reinbek ein durchgehendes Naturschutzgebiet, in dem zum Beispiel abgestorbene Bäume als Totholzinseln an Ort und Stelle liegen bleiben und so neues Leben im Ökosystem des Waldes ermöglichen. Wer sich über die gelben Nummernschildchen an den Bäumen wundert: Alle Bäume im Naturschutzgebiet Billetal sind von der Naturschutzbehörde kartiert und inventarisiert. Die Auwälder an den Läufen von Schwarzer Au, Süsterbek und Kammerbek sind als geschützte Flora-Fauna-Habitate (FFH) ausgewiesen. Aufgrund der dort noch vorhandenen Artenvielfalt unterliegen diese FFH-Gebiete einer Veränderungssperre sowie Einschränkungen bei der Bewirtschaftung. Das Seeadler-Schutzgebiet an der Kammerbek ist ganzjährig gesperrt und darf nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörde betreten werden. Darüber hinaus ist der gesamte Sachsenwald ein europäisches Vogelschutzgebiet. Insbesondere während der Brut- und Setzzeit gelten dort zeitlich und räumlich begrenzte Betretungs- und Fotografierverbote, um die Brutstätten von Schwarzstorch, Reiher und Kranich zu schützen.

Zu guter Letzt entstehen dort, wo der Wald auf Wasser trifft, geradezu idyllische Orte, an denen die Zeit stillzustehen scheint. Dieser Kalender zeigt mit zwölf ausgesuchten Fotografien, welches besondere Naturerlebnis die Wasserläufe des Sachsenwaldes zu jeder Jahreszeit bieten. Alle Bilder stammen vom Naturfotografen Harald Lemke, der als besonderer Kenner des Sachsenwaldes gilt und sich mit seinem Sachsenwaldblog und erfolgreichen Ausstellungen im Heimatgebiet einen Namen gemacht hat.