Die hier vorgestellte Tour ist eine Variante dieses beliebten Königsweges, der auf der offiziellen Sachsenwaldseite vorgestellt wird. Diese 14 km lange Rundtour eignet sich besonders für warme Sommertage, führt sie doch fast immer auf schattigen Wegen durch das Billetal und die Feldmark von Gut Silk und Gut Schönau.

 

Der Weg beginnt am Bahnhof Aumühle und führt zunächst knapp 600 m an der Straße Richtung Neuschönningstedt. Direkt hinter der Billebrücke überqueren wir die Straße und tauchen in den Wald, wo es auf einem schönen Pfad direkt an der Bille weitergeht.

Im ersten Abschnitt führt der Weg um den Krabbenkamp, eine Siedlung mit interessanter Geschichte. Der Krabbenkamp gehört nicht zu Aumühle, sondern zu Reinbek. Die Krabbenkamper sind jedoch für ihr besonderes Gemeinschaftsgefühl bekannt, was wohl auch der Insellage zwischen Bille und Bahnstrecke geschuldet ist. Ursprünglich wollte hier die Neue Heimat eine ihrer Großsiedlungen bauen, was jedoch durch zahlreiche Klagen und letztendlich durch den Konkurs der maroden Vetternwirtschaft der Neuen Heimat abgewendet wurde. Zwischen 1978 und 1989 entstand hier eine schmucke Siedlung aus Reihen- und Einzelhäusern. Da Wohltorf und Aumühle eine direkte Anbindung des Krabbenkamps verweigerten, erfolgte die verkehrstechnische Anbindung über einen Bahntunnel. Noch heute kann der Krabbenkamp als Lehrstück für die kommunale Kirchtumspolitik in Deutschland dienen.

Was den Krabbenkamp besonders auszeichnet, ist der wunderschöne Weg an der Bille entlang, der die Siedlung in einem Bogen nach Süden umschließt.

Berndt Fischbeck, Meine Bille bei Amazon

 

Buchtipp: Ich nutze hier die Gelegenheit, für das Buch meines Freundes Berndt Fischbek zu werben. Unter dem Titel “ Meine Bille – Von der Quelle bis zur Elbe: Entdeckung einer Idylle“ hat der Krabbenkamper Autor ein liebevolles Porträt dieses Flusses herausgegeben. Dieses heimatkundliche Buch mit einer Fülle interessanter Informationen und Geschichten gehört für mich in jedes Haus der Sachsenwaldgemeinden.

Dieses Bild macht deutlich, warum die Krabbenkamper das Naturschutzgebiet an der Bille als ihren Stadtpark bezeichnen.

Dass es im Krabbenkamper Stadtpark etwas belebter ist, liegt auf der Hand. Diese Zeugnisse moderner Jugendkultur finden sich auf der historischen Eisenbahnbrücke über die Bille, wo wir den Krabbenkamp verlassen und das Silker Feld durchqueren.

Die nächsten Kilometer blättern wir den inneren Kalender um 50 Jahre zurück und wandern durch ursprüngliche Feldwege, wie die älteren unter uns sie aus der Kindheit kennen.

Die folgenden Bilder sind Eindrücke vom Weg durch die Feldmark von Gut Schönau, das heute sein Geld hauptsächlich mit Tannenbäumen und Veranstaltungen verdient.

 

 

 

 

Die liebevoll renovierte Großscheune von Gut Schönau kann als stimmungsvolle Location für Veranstaltungen gemietet werden.

So stilvoll residiert die Verwaltung von Gut Schönau, das zusammen mit Gut Silk von Otto Fürst von Bismarck erworben wurde, nachdem dieser den Sachsenwald als Donation erhalten hatte. Heute gehört das Gut Maximilian Graf von Bismarck, der dort auch den Firmensitz der Firma Bismarck Premium Brands hat, die mit Vodka, Wein und Sekt handelt.

Von Gut Schönau geht es am Sozialtherapeutischen Zentrum Sachsenwaldau vorbei durch die Mühlenbek. Wir sind jetzt wieder an der Bille, die wir an der Doktorbrücke überqueren. Anders als bei der Frühjahrstour spannt sich jetzt ein fast vollständig geschlossenes Blätterdach über den Fluss.

Die Bille im Alten Hau. Verwachsene Buchen klammern sich mit ihren kräftigen Wurzeln an die steilen Prallwände des Billetals.

Im Fahrenhorst befindet sich einer meiner Lieblingsplätze im Sachsenwald. Dieser Pfad auf einem alten Grenzwall wird links und rechts von knorrigen Eichen gesäumt.

Ein weiterer Lieblingsplatz hinter der Brücke nach Sachsenwaldau, wo die Bille von Schwarzerlen und Buchen durch eine reizvolle Schleife geführt wird.

 

Kurz vor dem Betriebsgelände der Bismarckquelle findet sich dieses schöne Ensemble aus alten Buchen und Eichen, das – wie das gesamte Billetal – unter Naturschutz steht.

 

An der Bismarck-Mühle kommen wir wieder nach Aumühle zurück. Es bleibt zu hoffen, dass dieses nette Restaurant im Grünen die Coronakrise schadlos übersteht.

 

Ein letzter Blick dieser Tour auf den Mühlenteich, der aufgrund eines Schadens am Stauwehr trocken gefallen war und in diesem Jahr ungewöhnlich stark verkrautet ist. Zur Zeit unserer Wanderung befand sich die Wehrbrücke im Neubau, nachdem die Finanzierungsfrage zwischen Kreis, Gemeinde und Eigentümer endlich geklärt war.