In einem Farbenrausch feiert sich der Herbst im Sachsenwald. Unsere Wanderung führt uns von Dassendorf durch die Süsterbekshege in den Stangenteichshorst, dem Herz des Sachsenwaldes. Von dort geht es durch den Kupferberg und an der Süsterbek entlang durch den Brahmkamp und die Buschhege.

Diesen Oktober war ich mit der Familie verreist und daher etwas in Sorge, den farbenfrohen Herbst im Sachsenwald zu verpassen. Zum Glück gab der goldene Oktober noch eine Extrawoche oben drauf, so dass ich noch im November das Farbenspektakel im Sachsenwald genießen konnte. Ich hatte keine klassische Wanderung mit Streckenplanung unternommen, sondern bin am Golfplatz in Dassendorf in den Sachsenwald eingetaucht, um mich dann einfach durch das herbstliche Farbenmeer treiben zu lassen.

In der Karte habe ich die Bereiche hellrot markiert, in der die Fotografien dieses Artikels entstanden sind. Die Motivklingel meiner Kamera gab keine Ruhe und ich war fast erschrocken, dass es am Ende über vier Stunden waren, die ich in der Süsterbekshege, dem Stangenteichshorst, Kupferberg, Brahmkamp und der Buschhege verbracht habe. Startpunkt meiner Fototour war der Parkplatz am Riesenbett in Dassendorf (Roter Punkt). Gegenüber dem Clubhaus des Golfplatzes führt ein Pfad in den Wald, der uns zum Baumweg führt.

 

Der Fussweg, der am Rande des Golfplatzes durch die Feldmark Richtung Brunsdorf führt, trägt den schönen Namen „Totenweg“.

 

Mein erster Weg in der Süsterbekshege führt mich immer an die malerische Süsterbek, die heute durch ein paar Herbstfarben geschmückt wird.

 

Auf dem herbstlichen Baumweg geht es weiter Richtung Forsthaus Wildpark. Dieser Weg gehörte übrigens zum Saugatter, das bis Ende 2020 für die Öffentlichkeit gesperrt war.

 

Dieser idyllische Waldweg in der Süsterbeckshege ist eine Sackgasse. Trotzdem schau ich gerne mal hier rein, weil er zu einem malerischen Platz an der Süsterbek führt.

 

Ein Blick in die Kämpenhege, die ich heute jedoch liegen lasse.

 

Der Baumweg ist von solchen alten Baumstumpen gesäumt. Sie verrotten langsam und bilden dabei kleine Biotope voller neuem Leben. Reizvolle Fotomotive sind sie allemal, so dass meine Marschzahl an diesem schönen Herbsttag nach unten gezogen wird.

 

Die Süsterbeckshege ist ein schöner Mischwald, der durch die Fichten am Rande des Weges im Herbstlicht leuchtet.

 

Am Fosthaus im Wildpark kreuzt der Baumweg die Königsallee, die von der L314 bei Dassendorf bis in den Hasenbekshorst bei Brunsdorf führt. Der Name Königsallee geht übrigens auf die dänische Zeit zurück. Damals war der Sachsenwald das Hofjagdrevier des dänischen Königshauses. Im Jahr 1841 wurde hier der Saupark eingerichtet und als Wildgatter eingezäunt, um die bis dahin enormen Wildschäden bei den umliegenden Bauern zu minimieren. Dieses Wildgatter hatte bis 2020 Bestand, als es nach langem Rechtsstreit zwischen Verwaltung und Eigentümern aufgelöst wurde.

 

Der Baumweg nördlich der Königsallee endet als Sackgasse an der Bahnlinie Hamburg-Berlin, auf der in den letzten Jahrezehnten alle beschrankten und unbeschrankten Übergänge aufgelöst wurden. Eine legale Überquerung der Gleise ist in Friedrichsruh oder im Heinshorst weiter östlich möglich.

 

Nördlich der Bahntrasse führt der Baumweg in den Stangenteichshorst. Dieses Wegstück gehört zu meinen Favoriten im Sachsenwald.

 

Wo der Baumweg an der Schwarzen Au auf den Wiesenweg stößt, steht diese ehrwürdige Eiche.

 

In Richtung der Stangenteiche ist der Wiesenweg eine Sackgasse, die am Forstbetriebshof am Forsthaus Stangenteich endet.

 

Die Schwarze Au im Stangenteichshorst ist ein artenreiches Vogelschutzgebiet, das „Flora-Fauna-Habitat“ unter dem besonderen Schutz der europäischen FFH-Richtlinie steht.

 

Enten auf dem herbstlichen Stangenteich, der voller Entengrütze ist.

 

Im Stangenteich wurde die Schwarze Au einst gestaut, um einen Kupferhammer anzutreiben. Die Stangenmühle war seinerzeit eine von vier Mühlwerken, die von der Schwarzen Au angetrieben wurden.

 

Der Wiesenweg verläuft zwischen Kupferberg und Buschhege. Dieser Wegabschnitt gehört zu meinen absoluten Favoriten im Sachsenwald. Dieses Herbstbild erklärt ohne viele Worte, warum.

 

An der Kupfermühle fällt der Kupferberg steil zur Schwarzen Au ab. Bis zum Bruch des Damms im Jahr 2000 war die Schwarze Au hier zum Kupferteich aufgestaut. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts stand hier die „Untermühle“, die einen Kupferhammer antrieb, mit dem Kupferbarren zu Blech verarbeitet wurden.

 

Wir befinden uns wieder südlich der Bahnlinie im Brahmkamp, durch den der Wanderweg Nr. 5 parallel zur Süsterbek verläuft.

 

Die Süsterbek hat stark wechselnde Wasserstände, die vom Niederschlag der letzten Wochen abhängen. An diesem Herbsttag ist sie am Rande der Königsallee in der Buschhege nur ein kleiner Rinnsal.

 

Zurück auf der Königsallee halten wir uns östlich und genießen die Herbstfarben auf dieser schönen Forststraße.

 

Der Sachsenwald ist voller Hügelgräber aus der Jungsteinzeit. Dieses hier steht nördlich der Königsallee kurz vor dem Forsthaus Wildpark. Es gäbe viel über die Geschichte dieser Gräber zu erzählen, ich werde das mal in einem späteren Artikel machen.

 

Wieder in der Süsterbeckshege führt uns der Baumweg zum Ausgangspunkt zurück.