Die Hirschbrunft gehört zu den intensivsten Naturerlebnissen, die der Sachsenwald zu bieten hat. Zwar hallen die Brunftschreie der Platzhirsche durch den ganzen Wald, wer jedoch ein Brunftrudel beobachten will, braucht nicht nur Geduld und Ausdauer, sondern auch etwas Glück. In diesem Jahr war die Brunftzeit relativ kurz und ich hatte von der Revierjägerin einen Tipp bekommen, wo ich einen kapitalen Kronenhirsch mit seinem Rudel antreffen kann. Zweimal war ich vor Ort und wartete mir vergeblich die Beine in den Bauch. Beim dritten Anlauf war ich bereits in der Morgendämmerung vor Ort – leider wieder vergeblich. Zu allem Überfluss kam der Wind auch nicht aus Nordost, wie angekündigt. Es war fast windstill und ein dichter Morgennebel machte sich breit. Hin und wieder fiel etwas Wind herunter und krüselte in alle Richtungen, so dass meine Fährte sich langsam über den Platz legte. Ich wollte schon wieder nach Hause, als ich den Bruftschrei des Platzhirschen aus östlicher Richtung hörte. Leider nichts zu sehen. Ich pirschte am Rande der großen Wiese in Richtung der Bruftlaute und hatte dann das Rudel mit einem kapitalen 18-Ender ca. 200 m vor mir.
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