Wie immer gilt: Wer früh losgeht, wird mit den schönsten Motiven belohnt. Im Frühherbst braucht man noch nicht einmal zu nachtschlafender Zeit aufstehen, weil die Sonner erst gegen 7:00 Uhr aufgeht.
Die Sonne steigt jetzt auch nicht mehr so hoch und modelliert die Landschaft mit einem weichen Streiflicht. Und weil der Frühnebel sich nicht mehr so schnell auflöst, herrschen bis in die Mittagstunden beste Lichtverhältnisse für die Fotografie.
Die Blätter sind zwar noch grün, beginnen sich aber bereits zu verfärben. Ahorn- und Kastanienbäume zeigen bereits erste Herbsfarben.
Seit wieder Wölfe im Sachsenwald jagen, kommt das Rotwild kaum noch aus seinen Unterständen. Aufgrund der vielen Risse bei den Hirschkälbern hat die Brunft in diesem Jahr bereits sehr früh eingesetzt. Die Brunftrufe der Hirsche hallen durch den Wald. Sie scheinen ganz nah und gehen durch Mark und Bein. Ein ganz besonderes Erlebnis für Frühaufsteher.
Die Frischlinge haben ihre Streifen abgelegt und auch sonst sehr ordentlich zugelegt. Sie belagern die Wege und die führende Bache ist nirgends zu sehen.
Diese Bache lässt es sich ohne ihre Jungen gut gehen und wühlt im weichen Boden neben dem Weg nach allem, was irgendwie essbar ist. Neugierig schaut sie, was der der Wanderer auf ihrem Weg zu suchen hat. Ich habe großen Respekt vor den Schwarzkitteln und warte, bis sie sich ins Unterholz getrollt hat.
Die vielseitige Waldlandschaft des Sachsenwaldes zeigt sich im Frühherbst der von ihrer schönsten Seite. Das Gras ist bereits gefärbt und die Rispen leuchten goldgelb in der Morgensonne.
Für Landschaftsfotografen sind die versteckten Weiher im Sachsenwald ganz besondere Motive. An Plätzen wie diesen könnte ich stundenlang verweilen und die Zeit vergessen.
Mehr Idylle geht wohl nicht mehr.
Mit Rastplätzen ist es so eine Sache. Häufig findet sich auch der ganzen Wanderung kein anständiges Plätzchen und manchmal möchte man alle paar Minuten eine Rast einlegen, um die besondere Stimmung des Morgens zu genießen.
Wer sich naturverträglich und leise durch den Wald bewegt, wird häufig mit hautnahen Naturerlebnissen belohnt, wie hier mit dem äsenden Damwild auf einem malerischen Wildacker.
Auf dem frühherbstlichen Fürstenweg geht es zurück nach Hause. Ich freue mich jetzt schon auf den Vollherbst, wenn die Farben hier explodieren.
Ein Wald wie er im Buche steht, herrliche Ausblicke. Wunderschöner Anblicke der heimischen Fauna. Immer wieder einen Weg wert, der Sachsenwald.
Ja, ein paar mehr Rastplätze, das wäre wirklich sehr wünschenswert. Plätze an denen man gerne verweilt und seinen Proviant in Ruhe verspeisen kann, denn hungrig wandert es sich nicht gut.
So schön der Sachsenwald auch ist, ein wenig mehr touristischer Infrastruktur täte ihm sicherlich gut.
Ich bin zwiegespalten, was die touristische Infrastruktur angeht. Ich habe immer eine Sitzunterlage dabei und habe auch immer ein nettes Rastplätzchen gefunden. Die Infrastruktur gibt es ja in Aumühle und Friedrichsruh, so dass am Wochenende die Wege im Umkreis von 2 km voll sind. Ich finde es ganz angenehm, dass es leerer wird, je weiter man sich von den gastronomischen Meilen entfernt. Un ob das Wild mehr Verkehr verträgt? Ich habe meine Zweifel…